Von Burg bis zum Schwielochsee nach Jessern

Eine 100 Kilometer lange Mehrtagestour von Burg durch den gesamten Ober- und Unterspreewald durch Burg, Leipe, Lehde, Lübbenau, Lübben, Schlepzig und den größten natürlich entstandenen Binnensee in Brandenburg.

Sehenswert!

  • Streusiedlung Burg mit Schlossberghof, Ausstellung zum Biosphärenreservat, Heil- und Kräutergarten, Bismarckturm
  • Lübben mit Schlossinsel, Schloss, Museum und Paul-Gerhard-Kirche
  • Lübbenau mit Altstadt, Hafen, Postsäule, Sagebrunnen und Nikolaikirche
  • Freilandmuseum Lehde mit traditionellen Spreewaldgehöften und Gurkenmuseum
  • Museum Ludwig-Leichhardt, 15848 Tauche OT Trebatsch, Sawaller Str. 2a, Tel.: 0176 34566023 - Öffnungszeiten: Di-Do: 10-15 Uhr, So 10-16 Uhr
  • Marienkirche Zaue, Schlüssel im Pfarrhaus nebenan, Frau Wernick, Tel: 035478-178338
  • Dampfmaschinenmuseum, Wiesengrund 1, 15913 Schwielochsee OT Goyatz, Tel: 035478-12503

Adresse

Von Burg bis zum Schwielochsee nach Jessern

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Wegbeschreibung

Diese Tour ist ein Traum, denn sie wird uns von Burg aus durch den gesamten Spreewald bis nach Jessern am Schwielochsee führen. Wir werden die Idylle des Spreewaldes, die Urwüchsigkeit des Hochwaldes und den ruhigen Unterspreewald kennen lernen. Wir haben uns Tagesetappen von ca. 20 Kilometern vorgenommen, werden also 5 Tage unterwegs sein.

Start in Burg

Wir starten am Bootshaus Leineweber, hier haben wir auch unseren Rücktransport von Jessern bis zu unserem Auto angemeldet. Zuerst paddeln wir von Burg aus über Südumfluter (Leineweberfließ), das Kleine Leineweberfließ durch zwei Schleusen in das Scheidungsfließ und von hier auf die Hauptspree. Der Fluss wird uns in den nächsten Tagen wohlwollend begleiten. Wir stellen uns schon einmal gut mit dem Wassermann, das ist eine weitere Sagengestalt des Spreewaldes. Wenn der Wassermann den Menschen wohl gesonnen ist, dann hilft er, so sagt man hier. Wollen wir doch einmal hoffen, dass wir den Wassermann nicht verärgern. Deshalb greifen wir auch gut in unsere Paddel und fahren über Ostgraben, Stilles Fließ, Neue Spree, Kälbergraben, Burg-Lübbener-Kanal, Großes Fließ und Weidengraben, Rohrkanal und Leiper Graben über Burg-Kauper bis nach Leipe.

Stopp in Leipe

Das Dorf war bis in die 1960er Jahre nur auf dem Wasser oder einem schmalen Fuß-Radweg zu erreichen, war einst selbst für Spreewaldverhältnisse ziemlich abgeschieden. Leipe hat nur etwa 150 Einwohner und das gesamte Dorf liegt auf einer Sandbank. Die Straßen des Dorfes waren die Fließe, deshalb sehen wir als Paddler also die Fronten der Häuser vom Boot aus. Die Leiper Bewohner lebten von der Landwirtschaft, heute sind hier viele Restaurants und Einkehrmöglichkeiten vorhanden, von denen sich alle auch auf Paddler eingestellt haben. Zu besichtigen ist die Heimatstube, in der wir Wissenswertes über das Leben im Spreewald erfahren und – vor allem die Damen die kunstvoll gearbeiteten Trachten der Spreewaldes bestaunen können.

Hochwald bis Lehde und Lübbenau

Wir könnten hier übernachten, wollen aber noch ein Stückchen weiter in den idyllischen Hochwald. Dieser Abstecher muss sein, denn unser Ziel ist die unberührte wilde Waldlandschaft. Über den Leiper Graben, das Große Fließ und das Nordfließ, die Zerra und den Dittmarkanal gelangen wir in den Wehrkanal, den Burg-Lübbener Kanal und den Bürgergraben. Lehde – das Museumsdorf, steht als nächstes auf unserem Paddelplan. Es gehört wie Leipe auch zur heimlichen Hauptstadt des Spreewaldes, zu Lübbenau. Heute ist es schon spät, wir sind müde von all den Erlebnissen und Sinneseindrücken, deshalb fahren wir erst einmal nach Lübbenau, um dort zu übernachten. Lübbenau hat einiges zu bieten: Der Hafen ist direkt im historischen Stadtzentrum, in dem wir eine gute Auswahl an Restaurants und Einkehr- sowie Einkaufsmöglichkeiten finden. Gurken können wir hier natürlich auch in allen Variationen probieren. Sehenswert ist der Marktplatz mit der barocken Nikolaikirche, dem Sagenbrunnen, dem Spreewaldmuseum mit der Bahnhalle am Torbogen und den Ateliers. Am Morgen paddeln wir – gleich ganz früh, noch bevor die Touristenkähne auf Tour gehen, ein Stückchen zurück und sehen uns das Freilandmuseum Lehde an.

Freilandmuseum Lehde

Wir möchten erfahren, wie die Menschen hier im Spreewald gelebt und gearbeitet haben. Das Spreewald-Museum zeigt altwendische Bauernhöfe, wir lernen wie die Kähne gebaut wurden. Über Jahrhunderte waren sie das einzige Transportmittel für Mensch, Waren und Tiere. Ganz typisch für die Spreewaldkultur ist Blaudruck, die dafür notwendigen Färberpflanzen sehen wir auch im Spreewaldgarten des Museums. Die Spreewaldgebäude und ihre Einrichtungen, die Gärten und das Handwerk bieten Hobby-Fotografen allerbeste Fotomotive.

Paul-Gerhardt-Stadt Lübben

Von hier aus geht es zurück nach Lübbenau und dann weiter auf der Hauptspree die knapp 9 Kilometer bis nach Lübben. Lübben ist übrigens die Mitte des Spreewaldes. In Lübben erwartet uns ein wunderbarer Kanurastplatz, die Spreelagune mit allem, was ein Wanderpaddler so braucht. Hier schauen wir uns die Paul-Gerhard-Kirche an. Das spätgotische Gotteshaus war die Wirkungsstätte des bedeutenden Kirchenmusikers Paul-Gerhard. Wir besuchen das Schloss, dessen Turm wohl aus dem 14. Jahrhundert stammt. Meterdicke Mauern erzählen von der Bedeutung des Standortes, an dem nachweislich seit dem 11. Jahrhundert bereits ein Verteidigungsposten existierte. In dem Schloss befindet sich heute das Stadt- und Regionalmuseum, in dem wir die elftausend Jahre alte Siedlungsgeschichte hier im Spreewald nachvollziehen und erstmals die berühmte Spreewald-Gurke treffen. Appetit haben wir bekommen, also unternehmen wir einen Abstecher zu Gurken-Paule am Hafen, um uns in den Geschmack der grünen Spreewaldrepräsentanten einzufühlen. Senf-, Dill-, Sauer- und sogar Chili-Gurken hat Paule im Angebot. So gesund gestärkt schlendern wir über die Schlossinsel zu unserer Unterkunft und wagen an der herrlichen Naturbadestelle noch einen Sprung ins kühle Nass.

Im Unterspreewald von Schlepzig zum Neuendorfer See

Am nächsten Morgen paddeln wir auf der Hauptspree weiter, unser Ziel ist erst einmal Schlepzig in etwa neun Kilometern Entfernung. Wir sind nun im Unterspreewald und passieren Hartmannsdorf und Petkamsberg. Schlepzig ist sehr gepflegt, ein ruhiges Pendant zum quirligen Spreewaldleben in Lübben und Lübbenau. Hier können wir das Bauernmuseum ansehen, in dem das Leben der traditionellen Landwirtschaft im Unterspreewald dargestellt ist. Auch landwirtschaftliches Gerät und Maschinen sind im Museum zu sehen. Ein Informationszentrum des Biosphärenreservats befindet sich in Schlepzig, eine Reihe von Gaststätten sorgt für das leibliche Wohl der Gäste. Wir paddeln auf der Hauptspree weiter, an Neu-Lübbenau vorbei bis zum Neuendorfer See. Hier haben wir einige Campingplätze zur Auswahl, und die Landschaft des Spreewaldes hat ein anderes Gesicht bekommen.

Auf der Krummen Spree zum Schwielochsee

Nach einer ruhigen Nacht erkunden wir den idyllischen See und folgen der Spree Richtung Osten. Bei geringer Strömung kommen wir rasch voran. Wir haben vom frisch geräucherten Fisch gehört, den der Fischer von Alt Schadow anbietet. In Alt Schadow passieren wir eine Schleuse. Reibungslos wird hier während der Saison zwischen 9 und 19 Uhr im Stundentakt der Höhenunterschied überwunden. Wir folgen dem leicht mäandernden Fluss bis nach Werder. Hier können wir rasten und ausruhen.

Richtung Kossenblatt geht es weiter. Auch in Kossenblatt befindet sich ein Wasserrastplatz. Der Ort weist eine mehr als 800 Jahre alte Geschichte auf, ein Schloss und die beschauliche Idylle des Dorfes sind einen Landgang wert. Doch wir sind neugierig wie es weiter geht. Gespannt paddeln wir den geschwungenen Arm der Spree entlang, wir passieren Briescht. Aufmerksam betrachten wir eine historische Zugbrücke, die hier über die Spree führt. Auf dem Weg nach Trebatsch ist uns ein wenig wie auf einer Expedition zu Mute, denn die Stille, die Natur und die wenigen anderen Wasserwanderer laden geradezu zum Sinnieren ein. Expedition? Moment noch einmal: Hier treffen wir unseren ersten berühmten Australienreisenden. In Trebatsch wurde 1813 der Australienforscher Ludwig Leichhardt geboren. Er durchquerte im 19. Jahrhundert bis dahin unbekannte Gebiete im Inneren von Australien. Auf mehreren Expeditionen entdeckte er nicht nur bis dahin unbekannte Tiere und Pflanzen, dank seiner detaillierten Aufzeichnungen ermöglichte der Wissenschaftler auch die nachfolgende Besiedlung des Kontinents in den neu erkundeten Gebieten. Mehr über den Entdecker, Zoologen und Botaniker erfahren wir im Ludwig-Leichhardt-Museum in Trebatsch. Übrigens, Leichhardt kennt in Australien jedes Kind, seine Geschichte und Verdienste gehören bis heute zum Schulstoff der Australier. Wir verlassen die Hauptspree, die nach Norden weiter fließt.

Durch den großen See nach Jessern

Bald treffen wir auf den Schwielochsee. Hier machen wir erst einmal für heute die Kanus fest. Eine Reihe Campingplätze stehen zur Auswahl an diesem größten natürlich entstandenen Brandenburger Binnensee. Im Hintergrund schimmert der See. Am folgenden Tag führt uns unsere Reise auf dem Schwielochsee weiter. Wer möchte, findet an den Ufern des Sees Rast und Einkehrgelegenheiten, an denen der Ein- oder Ausstieg möglich ist. In Zaue ist Landgang angesagt, denn wir haben von der Marienkirche gehört. Die Feldsteinkirche mit den beeindruckenden Innenmalereien ist ein weiterer Geheimtipp dieser Mehrtagestour. Wir paddeln weiter und besuchen Goyatz. Der Ort war einst ein bedeutender Binnenhafen, der den Warentransport von der Nord- oder Ostsee bis in den verkehrsungünstig gelegenen Spreewald sicher stellte. Diese Bedeutung von Goyatz ging allerdings mit dem Erstarken des Eisenbahntransports Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend verloren. Heute lockt uns neben der touristischen Infrastruktur und einer wunderschönen Bademöglichkeit auch das Dampfmaschinenmuseum zum Landgang nach Goyatz. Nur ein Stückchen weiter sind wir in Jessern, wo wir unsere Spreewald-Erkundung beenden.

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