Braunfärbung von Spree-Zuflüssen
Das weitverzweigte Gewässernetz des traditionellen zentralen Spreewaldes weist sauberes Wasser auf und ist von der Verockerung nicht betroffen. Kahnfahren und Paddeln sind uneingeschränkt in der bisher üblichen Art und Weise möglich.
Die Verockerung betrifft nur die südlichen Zuflüsse zum Spreewald, hier vor allem das Greifenhainer Fließ, das Vetschauer Mühlenfließ, das Göritzer Mühlenfließ und die Wudritz. Nur in südlichen Randbereichen des Oberspreewaldes kommt es lokal zur Braunfärbung des Wassers, wie z.B. am Radduscher Kahnhafen, am Ragower Kahnhafen und im Südumfluter. Die Braunfärbung wird durch Eisenhydroxid hervorgerufen, das als feiner Schwebstoff im Wasser mitgeführt wird.
Es stammt aus den Sanierungsgebieten des Braunkohlenbergbaus und lagert sich bei geringer Strömung am Gewässerboden ab. Bei höheren Fließgeschwindigkeiten wird das Eisenocker schnell wieder in Bewegung gebracht und weiter transportiert. Eisenhydroxid ist für die menschliche Gesundheit ungefährlich.
Der Schaden, den der Eisenhydroxidschlamm verursacht, besteht in der Verödung der Gewässer. Die Ockerfrachten decken den Gewässerboden und die Pflanzen ab. Dadurch wird alles Leben erstickt. Fischnährtiere und Fische verschwinden. Fischfressende Vögel und Säugetiere wie Eisvogel und Fischotter bleiben den betroffenen Gewässern fern. Umfangreiche Schutzmaßnahmen für den Spreewald sind angelaufen. Die Landesregierung hat im Februar 2013 in Zusammenarbeit mit dem Bergbausanierer (LMBV) ein umfangreiches Sofortprogramm im Umfang von 9 Mio. Euro zum Schutz des Spreewaldes und zur Sanierung der betroffenen Gewässer auf den Weg gebracht.